Kindergarten-Anmeldung: Anleitung in 6 Schritten

Ab einem gewissen Alter sollte der Nachwuchs einen Kindergarten besuchen. Das aktive Spiel mit Gleichaltrigen macht nicht nur Spaß, es fördert auch die Entwicklung der Persönlichkeit. In der Kita gelten andere Regeln als daheim. Konflikte müssen gelöst und Kompromisse eingegangen werden. dein Kind erlernt wichtiges soziales Verhalten, zudem findet eine gezielte Schulung grundlegender Fähigkeiten statt.

Damit die Kleinen den Kindergarten besuchen können, müssen sie dort angemeldet werden. Aber wann ist dafür der beste Zeitpunkt und welche Einrichtung ist überhaupt geeignet?

 Wann muss ich mich um einen Kindergartenplatz kümmern?

Kitaplätze sind heiß begehrt, deshalb solltest du dich schon in der Schwangerschaft nach einer passenden Einrichtung erkundigen. Die Suche nimmt einige Zeit in Anspruch, vor allem wenn kritische Eltern am Werk sind. Lange Wartelisten sind die Regel und dass nicht nur bei besonders gefragten Kindergärten. Es ist kein Geheimnis, dass freie Kitaplätze Mangelware sind.

Direkt nach der Geburt deines Babys kannst du deinen ganzen Stolz in einer öffentlichen Kita anmelden. Das ist auch ratsam, um den Besuch der Einrichtung zur richtigen Zeit zu gewährleisten. Bei vielen Kindergärten muss eine Anmeldung spätestens sechs Monate vor der gewünschten Betreuung erfolgen. Die Garantie, auch einen Platz zu bekommen, hat man aber nicht.

Ab welchem Alter sollte ein Kind überhaupt in die Kita gehen?

Wenn dein Kind drei Jahre alt ist, kann es in die Kita gehen. In diesem Alter sind die Voraussetzungen für das Erlernen sozialer Kompetenzen oftmals gegeben. Bei einem zu frühen Start kann die ungewohnte Situation mitunter als ziemlicher Stress empfunden werden.

Wann der beste Zeitpunkt ist, hängt also nicht nur vom Alter, sondern ebenso von dem Entwicklungsstand des Kindes ab. Die Kleinen sollten schon ausreichend dazu fähig sein, mit ihrer Umwelt zu interagieren. Sehr weit entwickelte Kinder können eventuell schon früher angemeldet werden. Wenn der Nachwuchs erst mit vier Jahren bereit ist, ist das kein Weltuntergang. Schließlich handelt es sich nicht um eine schulische Ausbildung und es winkt kein Abschlusszeugnis.

Allerdings ist der Besuch eines Kindergartens durch das Entwickeln grundlegender sozialer Fähigkeiten zu empfehlen und die Gelegenheit sollte nicht verpasst werden.

Wie läuft die Anmeldung ab und welche Unterlagen brauche ich dafür?

Sobald du dich für einen Kindergarten entschieden hast, kannst du dich direkt dort anmelden. Man landet auf einer Warteliste und kann nur hoffen, den Platz tatsächlich und rechtzeitig zu erhalten.

Die Anmeldung in einer kommunalen Kita kann auch über das zuständige Jugendamt erfolgen. Antragsformulare und Adressen aller Kindergärten in der Umgebung sind hier zu bekommen. Das Jugendamt verteilt die Kitaplätze zentral und weist dir den Platz in einer öffentlichen Einrichtung zu.

Wer spezielle Wünsche hat, sollte lieber den unmittelbaren Weg gehen und sich bei der Lieblingskita vor Ort anmelden.

Bei der Behörde darf zwar im Antrag die gewünschte Einrichtung angegeben werden, jedoch ist die Zuweisung auf alternative Optionen nicht ausgeschlossen, solange diese als zumutbar gelten.

Außerdem wird nach Arbeitszeiten und der erforderlichen Betreuungsdauer gefragt. Eine Übermittlung der Arbeitsbescheinigung der Eltern ist nicht selten Pflicht. Zudem muss per Impfausweis die Immunität von Krankheiten wie Masern nachgewiesen werden.

Worin bestehen die Unterschiede zwischen öffentlichen, privaten und christlichen Kindergärten?

Das Jugendamt weist einen Kindergartenplatz in einer öffentlichen Einrichtung zu. Hier werden gesellschaftlich anerkannte Normen und Werte vermittelt.

Dein Kind kann aber auch eine private Kita besuchen. Wer kleine Gruppen bevorzugt und die beste Förderung für den Nachwuchs möchte, ist damit gut beraten. Das Personal ist meist nicht so überlastet und Wissen und Fähigkeiten werden besonders zielorientiert gelehrt.

Große Betriebe stellen häufig eine eigene Betreuungsinstitution für die Kinder ihrer Mitarbeiter bereit.

Die Anmeldung ist bei privaten Kindergärten weniger streng geregelt und ein Platz ist einfacher zu bekommen. Allerdings kosten private Kitas deutlich mehr. Sofern der Arbeitgeber die Kosten der Betreuung nicht trägt, kann das ganz schön den Geldbeutel schmälern.

Wenn du einer Konfession angehörst, kommt für dein Kind eventuell ein christlicher Kindergarten infrage. Eine solche Institution befindet sich in kirchlicher Trägerschaft und vermittelt nicht nur weltliche Werte. Ziel dieser Einrichtungen ist es, Kinder für das spätere Leben in Einheit mit Gott zu stärken. Evangelische und katholische Kitas zelebrieren die kirchlichen Feiertage besonders, dafür werden Feste wie Fasching in der Regel außer Acht gelassen.

Was kostet eigentlich ein Kindergartenplatz?

Die Kosten für einen Kindergartenplatz in einer kommunalen Einrichtung sind in jeder Gemeinde unterschiedlich. Da die Institutionen zu einhundert Prozent aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, halten sich die Beträge aber in Grenzen. Du zahlst einen Anteil an den Betreuungs- und Verpflegungskosten. Die genauen Beiträge hängen in den meisten Kommunen von der Höhe des Einkommens ab. Wer viel verdient, zahlt dementsprechend etwas mehr.

Wenn das Geschwisterkind bereits einen Kindergarten besucht, winkt in einigen Regionen ein Nachlass.

Vollständig private Einrichtungen verlangen deutlich mehr. In den Großstädten werden zum Teil über eintausend Euro im Monat fällig. Solltest du dir über Geld keine Gedanken machen müssen, kannst du deinem Kind den Spaß ruhig gönnen.

Bei christlichen Kindergärten obliegt die Preisgestaltung der jeweiligen Institution. Die Anzahl der Betreuungsstunden beeinflusst die Kosten. Insgesamt lässt sich feststellen, dass katholische Einrichtungen teurer sind als die evangelische Konkurrenz.

Nach welchen Kriterien sollte ich die Kita auswählen?

Die Entfernung zur Kita und ihre Öffnungszeiten spielen bei der Auswahl eine große Rolle. Das Kind soll schließlich während der Arbeitszeit betreut werden und ein langer Anfahrtsweg ist unpraktisch. Im Notfall musst du schnell vor Ort sein können.

Ein weiterer Vorteil bei der Wahl einer Kita um die Ecke ist die Möglichkeit für die Kleinen, Kontakte zu Nachbarskindern zu knüpfen. Mit zunehmenden Alter kann sich der Nachwuchs selbstständig treffen.

Wer eine Kita sucht, sollte sich über die pädagogischen Konzepte informieren. Manche Einrichtungen vermitteln möglicherweise Ansichten, die deiner Meinung eigentlich widersprechen. Als Elternteil solltest du dich über das Erziehungsmodell des Kindergartens genauestens informieren, bevor du eine Anmeldung vornimmst. Wenn die Erziehung in der Familie und in der Kita zu unterschiedlich sind, sorgt das für erhebliche Irritationen beim Spross. Das Konzept sollte mit den eigenen pädagogischen Vorstellungen übereinstimmen.

Ein idealer Kindergarten hat einen großzügigen Außenbereich, in dem die Kleinen spielen und die Natur erleben können. Einrichtungen am Waldrand oder mit einem Garten sind zu empfehlen.

Generell sind zudem Kindergärten zu bevorzugen, in denen die Erzieher eher kleine Gruppen betreuen. Hier kann den einzelnen Kindern mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden und die Förderung erfolgt zielgerichteter.

Artikel zuletzt aktualisiert: 19.06.23
Elternstube.de